...heute möchte ich euch wieder mal ein neues Buch vorstellen, ein Gartenbuch in das man wahrlich abtauchen, in dem man genüsslich "hindurchspazieren", hier und da verweilen kann und manchmal auch Platz nimmt, um etwas intensiver zu lesen.
Die Rede ist von den Buch: "Ein junger Garten auf dem Land", erschienen im DVA Verlag, geschrieben von Elke Zimmermann und mit wunderschönen Bildern von Christa Brand ausgestattet.
Was macht dieses Buch nun so liebenswert? Es sind nicht nur die Bilder, die es auf jeden Fall anzuschauen lohnt, nein es ist dieses Gefühl an der Gartenpforte abgeholt zu werden und mit vielen Tipps und Ideen auf eine Rundreise durch den Garten geführt zu werden. Nach der ersten "Annäherung" begibt man sich auf den "Terrassengarten", nimmt hier kurz Platz, um von dort den Blick auf den Bauerngarten verweilen lassen zu können.
Ein Bauerngarten nach historischen Vorbild, jedoch mit "zeitgemäßen Interpretationen", wie z.B. die mit Stahlblechen abgetrennten quadratischen Beete. Stahlblech, ein an sich kalter, nüchterner Werkstoff, der sich aber sehr schön durch das rostbraun auch als "natürliches" Element in die Natur einfügt und in diesem Garten in keinster Weise kalt und nüchtern wirkt.
"Von der Sonne verwöhnt" wird man im Irisgarten, der viele Sorten in allen möglichen Farben beherbergt.
Im Kapitel "Immer den Wasser nach" zeigt sich, dass auch Wasser ein Gestaltungselement im Garten sein kann, nicht nur als Gartenteich. So ist hier im Garten von Elke Zimmermann ausgehend vom Wassertrog ein Rinnensystem rund um den Bauerngarten gelegt worden. "Was zunächst wie kleine Bewässerungsrinnen aussieht, ist ein ausgeklügeltes System zur Schneckenabwehr. Da Schnecken weder schwimmen noch tauchen, lassen sie sich durch die kleinen , etwa 10 cm breiten und 4 Zentimeter tiefen Wassergraben davon abhalten, im Gemüsegarten ihr Unwesen zu treiben". Genial gelöst würde ich sagen!
"Entlang der Grenze" wird dem Besucher...äh...Leser gezeigt, das Grenzbepflanzung jenseits von Thuja und Kirschlobeer viel spannender, mystischer und geheimnisvoller wirkt und zu jeder Jahreszeit ihren Reiz ausüben kann.
Im Kapitel "Draussen Leben" wird klar, draussen ist nicht einfach "nur" ein Garten der Arbeit macht, nein draussen ist ein "Lebensraum" der Freude macht. Freude beim Ernten, Freude beim darin spielen, Freude auch beim Arbeiten, weil immer wieder Neues wächst und entdeckt wird und Freude auch beim darin ausruhen!
Zu guter Letzt schlendern wir mit der Autorin noch durch den Hanggarten in dem mit Findlingen und vielen Staudengewächsen eine wunderschöne dreidimensionale Kulisse geschaffen wurde.
Das Buch endet mit einem Ausblick auf "Haus und Hof" und schaut auch hinter die Kulissen, wo findet der Kompost seinen Platz ohne allzusehr ins Auge zu fallen, wo bleiben die Gartengeräte die man doch beinahe täglich benötigt und wo sammelt sich der "Krusch und Krempel, den man vielleicht doch noch brauchen kann"?
An vielen Stellen im Buch habe ich mich wiedergefunden, das hat mir sehr gut gefallen, viele Stellen an denen ich Nicken musste und dachte "Ja, so ist es...genau so!", daher hat mein Rezensionsexemplar auch ganz viele Fähnchen bekommen,
...an diesen Stellen fand ich Textpassagen die es sich zu merken lohnt:
"Etappenweise kommt Jahr für Jahr etwas dazu;...." Ein Garten ist eben nie fertig, auch wenn das viele Häuslebauer manchmal meinen. Da wird dann ein "praktischer" Garten angelegt, mit viel Rasen, Betonflächen und neuerdings auch Schottersteinen, hier und da ein Pflänzchen, vielleicht mal ein Bäumchen...fertig! Nein, fertig ist ein Garten nie und sein Zauber stellt sich erst nach vielen Jahren ein, wenn man ihn lässt, ihn hier und da jedoch auch führt.
"Wir haben zwar viel Stein, aber eigentlich keinen Beton in unserm Garten, und so werden im Laufe der Zeit Pflasterfugen und Mauerritzen genauso von der Vegetation erobert wie die Kieswege zwischen den Beeten des Gemüsegartens." SEHR symaptisch!!! Denn nichts ist langweiliger als eine triste graue zugepflasterte Betonwüste!
"....wenn gewässert wird, dann richtig!" Danke, dass das Erwähnung findet, denn ja "Wasser ist ein kostbares Gut", auch wenn es hier in unserer Region meinst aus Grundwasserbrunnen genutzt wird, aber so beobachte ich jeden Sommer in der Nachbarschaft das gleiche Spiel...die Rasensprenger im Beet schwenken hin und her, die Pflanzen recken ihre Wurzeln dahin wo das Wasser ist, nämlich zur Oberfläche, statt in die Tiefe. Ich hingegen ziehe mit Gießkanne und Schlauch durch den Garten und gieße gezielt, und das auch nur, wenn es wirklich nötig ist. Unser Rasen ist in heißen Sommer oft braun, was aber auch den Vorteil hat, dass ich in der Sommerhitze nicht mähen muss, während meine Nachbarn ihre grüne Fläche im Schweiße ihres Angesichts bearbeiten müssen. Und keine Sorge, nach ein zwei Regentagen ist auch mein Rasen wieder grün;-).
"Die eine oder andere Pflanze will nicht so recht und verschwindet wieder, dafür siedeln sich unerwartete Gäste an, die das Beet bereichern." Ja, auch hier heftiges Nicken...wie oft kaufte ich schon schöne Stauden die irgendwann dahin kümmerten, wie oft Blumenzwiebeln die den Mäusen wohl mundeten...alle weg, dafür aber reichlich Goldrute aus Nachbars Garten;-). "Der Garten als Ort beständiger Veränderung."
Sehr heftiges Nicken bewirkte auch der abschließende Satz am Ende des Buches: "Auch der Gärtner scheint im Grunde seines Herzens eigentlich Jäger und Sammler zu sein, und so gruppiert sich rund ums Haus ein Sammelsurium von Fundstücken, die so manche Geschichte erzählen können."
Ich weiß nicht wie es euch ergeht, wenn ihr durch eure Heimat spaziert, wir hier begegnen immer wieder Häusern und Gärten die erzählen nichts, gar nichts. Andere hingegen flüstern schon leise von der Gartenpforte: "Hey du...kommt doch mal rein und fühl dich wohl bei mir!"
Und von genau so einem Garten berichtet das Buch "Ein junger Garten auf dem Land". Danke, dass ich mit auf die Reise gehen durfte!
Was abschließend noch zu sagen wäre: Vorne und hinten im Buch befindet sich ein Grundriss des ca. 1500 m² großen Gartens, damit man nachvollziehen kann an welcher Stelle im Garten man sich gerade befindet. Schön wäre es noch gewesen, wenn jedem Kapitel ein eigener kleiner Grundriss in der Art eines Pflanzplans beigefügt worden wäre. Das hätte die Nennung aller abgebildeten Pflanzen mit deutschen und lateinischem Namen perfekt gemacht;-)....aber ich bin auch so sehr zufrieden:-).
Gruß Uschi
Die Rede ist von den Buch: "Ein junger Garten auf dem Land", erschienen im DVA Verlag, geschrieben von Elke Zimmermann und mit wunderschönen Bildern von Christa Brand ausgestattet.
Was macht dieses Buch nun so liebenswert? Es sind nicht nur die Bilder, die es auf jeden Fall anzuschauen lohnt, nein es ist dieses Gefühl an der Gartenpforte abgeholt zu werden und mit vielen Tipps und Ideen auf eine Rundreise durch den Garten geführt zu werden. Nach der ersten "Annäherung" begibt man sich auf den "Terrassengarten", nimmt hier kurz Platz, um von dort den Blick auf den Bauerngarten verweilen lassen zu können.
Ein Bauerngarten nach historischen Vorbild, jedoch mit "zeitgemäßen Interpretationen", wie z.B. die mit Stahlblechen abgetrennten quadratischen Beete. Stahlblech, ein an sich kalter, nüchterner Werkstoff, der sich aber sehr schön durch das rostbraun auch als "natürliches" Element in die Natur einfügt und in diesem Garten in keinster Weise kalt und nüchtern wirkt.
"Von der Sonne verwöhnt" wird man im Irisgarten, der viele Sorten in allen möglichen Farben beherbergt.
Im Kapitel "Immer den Wasser nach" zeigt sich, dass auch Wasser ein Gestaltungselement im Garten sein kann, nicht nur als Gartenteich. So ist hier im Garten von Elke Zimmermann ausgehend vom Wassertrog ein Rinnensystem rund um den Bauerngarten gelegt worden. "Was zunächst wie kleine Bewässerungsrinnen aussieht, ist ein ausgeklügeltes System zur Schneckenabwehr. Da Schnecken weder schwimmen noch tauchen, lassen sie sich durch die kleinen , etwa 10 cm breiten und 4 Zentimeter tiefen Wassergraben davon abhalten, im Gemüsegarten ihr Unwesen zu treiben". Genial gelöst würde ich sagen!
"Entlang der Grenze" wird dem Besucher...äh...Leser gezeigt, das Grenzbepflanzung jenseits von Thuja und Kirschlobeer viel spannender, mystischer und geheimnisvoller wirkt und zu jeder Jahreszeit ihren Reiz ausüben kann.
Im Kapitel "Draussen Leben" wird klar, draussen ist nicht einfach "nur" ein Garten der Arbeit macht, nein draussen ist ein "Lebensraum" der Freude macht. Freude beim Ernten, Freude beim darin spielen, Freude auch beim Arbeiten, weil immer wieder Neues wächst und entdeckt wird und Freude auch beim darin ausruhen!
Zu guter Letzt schlendern wir mit der Autorin noch durch den Hanggarten in dem mit Findlingen und vielen Staudengewächsen eine wunderschöne dreidimensionale Kulisse geschaffen wurde.
Das Buch endet mit einem Ausblick auf "Haus und Hof" und schaut auch hinter die Kulissen, wo findet der Kompost seinen Platz ohne allzusehr ins Auge zu fallen, wo bleiben die Gartengeräte die man doch beinahe täglich benötigt und wo sammelt sich der "Krusch und Krempel, den man vielleicht doch noch brauchen kann"?
An vielen Stellen im Buch habe ich mich wiedergefunden, das hat mir sehr gut gefallen, viele Stellen an denen ich Nicken musste und dachte "Ja, so ist es...genau so!", daher hat mein Rezensionsexemplar auch ganz viele Fähnchen bekommen,
...an diesen Stellen fand ich Textpassagen die es sich zu merken lohnt:
"Etappenweise kommt Jahr für Jahr etwas dazu;...." Ein Garten ist eben nie fertig, auch wenn das viele Häuslebauer manchmal meinen. Da wird dann ein "praktischer" Garten angelegt, mit viel Rasen, Betonflächen und neuerdings auch Schottersteinen, hier und da ein Pflänzchen, vielleicht mal ein Bäumchen...fertig! Nein, fertig ist ein Garten nie und sein Zauber stellt sich erst nach vielen Jahren ein, wenn man ihn lässt, ihn hier und da jedoch auch führt.
"Wir haben zwar viel Stein, aber eigentlich keinen Beton in unserm Garten, und so werden im Laufe der Zeit Pflasterfugen und Mauerritzen genauso von der Vegetation erobert wie die Kieswege zwischen den Beeten des Gemüsegartens." SEHR symaptisch!!! Denn nichts ist langweiliger als eine triste graue zugepflasterte Betonwüste!
"....wenn gewässert wird, dann richtig!" Danke, dass das Erwähnung findet, denn ja "Wasser ist ein kostbares Gut", auch wenn es hier in unserer Region meinst aus Grundwasserbrunnen genutzt wird, aber so beobachte ich jeden Sommer in der Nachbarschaft das gleiche Spiel...die Rasensprenger im Beet schwenken hin und her, die Pflanzen recken ihre Wurzeln dahin wo das Wasser ist, nämlich zur Oberfläche, statt in die Tiefe. Ich hingegen ziehe mit Gießkanne und Schlauch durch den Garten und gieße gezielt, und das auch nur, wenn es wirklich nötig ist. Unser Rasen ist in heißen Sommer oft braun, was aber auch den Vorteil hat, dass ich in der Sommerhitze nicht mähen muss, während meine Nachbarn ihre grüne Fläche im Schweiße ihres Angesichts bearbeiten müssen. Und keine Sorge, nach ein zwei Regentagen ist auch mein Rasen wieder grün;-).
"Die eine oder andere Pflanze will nicht so recht und verschwindet wieder, dafür siedeln sich unerwartete Gäste an, die das Beet bereichern." Ja, auch hier heftiges Nicken...wie oft kaufte ich schon schöne Stauden die irgendwann dahin kümmerten, wie oft Blumenzwiebeln die den Mäusen wohl mundeten...alle weg, dafür aber reichlich Goldrute aus Nachbars Garten;-). "Der Garten als Ort beständiger Veränderung."
Sehr heftiges Nicken bewirkte auch der abschließende Satz am Ende des Buches: "Auch der Gärtner scheint im Grunde seines Herzens eigentlich Jäger und Sammler zu sein, und so gruppiert sich rund ums Haus ein Sammelsurium von Fundstücken, die so manche Geschichte erzählen können."
Ich weiß nicht wie es euch ergeht, wenn ihr durch eure Heimat spaziert, wir hier begegnen immer wieder Häusern und Gärten die erzählen nichts, gar nichts. Andere hingegen flüstern schon leise von der Gartenpforte: "Hey du...kommt doch mal rein und fühl dich wohl bei mir!"
Und von genau so einem Garten berichtet das Buch "Ein junger Garten auf dem Land". Danke, dass ich mit auf die Reise gehen durfte!
Was abschließend noch zu sagen wäre: Vorne und hinten im Buch befindet sich ein Grundriss des ca. 1500 m² großen Gartens, damit man nachvollziehen kann an welcher Stelle im Garten man sich gerade befindet. Schön wäre es noch gewesen, wenn jedem Kapitel ein eigener kleiner Grundriss in der Art eines Pflanzplans beigefügt worden wäre. Das hätte die Nennung aller abgebildeten Pflanzen mit deutschen und lateinischem Namen perfekt gemacht;-)....aber ich bin auch so sehr zufrieden:-).
Gruß Uschi